Mittwoch, 12. September 2012

Wer bin ich...und wenn ja, wieviele?

Zum ersten würde ich mich gerne nicht äußern. Zum Zweiten twittern unter dem @derschutzpatron eine Reihe von realen und ausgedachten Figuren meiner Kurzgeschichten, die merkwürdig autobiografische Züge tragen. Einige der Geschichten sind vor über 25 Jahren entstanden, daher spiegeln die Figuren teilweise Zeitabschnitte meiner Persönlichkeit wieder, über die ich heute zum Glück grinsend den Kopf schütteln kann. Anbei also die Liste der Dramatis Personae, wie Shakespeare gerne schrieb:

Götter & Spinner 

Rag, der ab und zu auftaucht und der ein oder anderen schöne Augen macht, heißt eigentlich Ragnarök. Er zieht Gefühlskatastrophen jeder Art magisch an oder löst ebendiese aus, besonders wenn es um Frauen im allgemeinen und Zoe, seiner Traumfrau, im besonderen geht. Rag macht sich das Leben einfach und teilt die Welt der Weiblichkeit in Elfen, Babes, und Traumfrauen auf. Nicht, das er in einer der Kategorien jemals Erfolg gehabt hätte. Seine jeweiligen Enttäuschungen hat er in vielen Kurzgeschichten, Songtexten und Sprüchen verarbeitet und wurde im Laufe der Zeit (aufgrund der vielen Übung) zu einem echten Wort-Künstler.

Jesus von Hochlarmark (JvH), ein lustiger Typ marke Jesus eben. Er gibt sein letztes Hemd für andere und übt fleissig über das Wasser gehen. Man trifft ihn häufig im Hertener Schloßpark, wo es viele seichte Pfützen zum Üben gibt. Seine Freizeit verbringt er gern mit den Patienten der im Schloßpark beheimateten "Klappse" und zwar besonders gerne mit den alkoholisch Suchtkranken aus Gebäude 3 oder den Psychos aus Gebäude 5.

Der Kleine Prinz taucht ab und zu auf und erzählt die Geschichten, die sein eigentlicher Autor vergessen hat zu erzählen.

Buddha, ein österreichischer Siddharta und Professor für Informatik an der Uni Salzburg.

S.T. Georg, ein Buchautor und Psychodrachentöter.

Traumfrauen & Babes 
Zoe, die tollste Frau der Welt.
Mrs Sunshine, die zweitschönste Frau der Welt.
Lisa, eine Ex-Abiturientin.

Elfen & Kobolde 
Puke, ein adipöser grünbäuchiger Kobold im besten Alter und interessanten Ansichten, der gerne von einem Fettnäpfchen zum nächsten stolpert.
Micha, die bezaubernste Wanderelfe der Welt.
Oggi, die vorlauteste Schlauelfe der Welt.
Roxanne, die verwirrteste Lustelfe der Welt.
Plato, die schönste Vorzimmerelfe der Welt.
Shakespeare & Spenser, zwei Kumpel von Puke die Tütenrutschen über alles lieben.


Den einen oder die andere habe ich bestimmt noch vergessen, aber die aktuelle Liste bietet doch reichlich Abwechslung. Und was wäre ein Leben ohne reichlich Abwechslung?

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen der 140 Zeichenabschnitte...

Euer, Zefix!
@derschutzpatron

Mittwoch, 22. Februar 2012

Der letzte räumt den Weltraum auf.

Ich bin immer noch da. Und seit dem letzten "Groundhog Day" verdächtig nahe and die 50 Jahre gerückt. Habe beschlossen das Experiment fortzusetzen, es macht einfach zu viel Spaß auch wenn ich gar keine Zeit habe, immer alles zu lesen... im übrigens werde ich das Experiment beenden, wenn @holgi oder @timpritlove mir folgen. (Bis dahin wird noch ein bisschen Zeit vergehen...)

Mein erfolgreichster Tweet bislang ist "Der letzte räumt den Weltraum auf." Wenn man die Zahl der Sterne also der FAVs auf favstar.fm als Kriterium nimmt.

Es war einfach nur ein Gedanke der mir während der Tagesschau am 21/22. Februar Nachts kam, als dort der Schweizer Weltraumsauger vorgestellt wurde. Er soll den Weltraumschrott, der um die Erde kreist aufsaugen, bzw. einfangen. Von daher war der Gedanke zu Wall-E (Der letzte räumt die Erde auf.) nicht weit, also schrieb ich besagten Tweet.

Was echt komisch ist, ist das meiner Meinung nach gute Tweets häufig gar nicht geFAVt werden, zum Beispiel mein Vergleich der Twitter-Gemeinde mit den Bonobos. Oder der Jack Wolfskin Tweet wo sich Jack, Jack und Jack begegnen (den hat nur der geniale @hf_sports als direkte reply auf seinen Jack Wolfskin Tweet für gut befunden).

Der zweitbeste Tweet ist übrigens ein Zitat aus dem Elektronischen Mönch, auch bekannt als "Dirk Gentley's Holitische Detektei" von Douglas Adams. Hier ein Dankeschön an @EinStueckKaese der neulich aus dem zweiten Band "Der lange dunkle 5 Uhr Tee der Seele" zitierte. Leider mußte ich die ".." weglassen da das Zitat exakt 140 Zeichen lang ist. (Aber wer Googeln kann findet die meisten Zitate ohnehin, auch ohne Guttenplag.)

Auf einem weit entfernten Planeten arbeitet sich ein Gerät, genannt Elektrischer Mönch, durch eine Reihe unsinniger Glaubensvorstellungen.

So müßte man schreiben können. Schade das DNA nicht mehr lebt.


p.s.: Vielen Dank auch an @alleskarl ohne das er mich auf seine "ein-auge-werfen" Liste gesetzt hätte...

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Das neue twitta ist das alte Usenet. Ein Experiment.

Da ich länger "Online" bin als die meisten der heutigen Protagonisten auf twitta das Internet überhaupt kennen oder nutzen, habe ich mir in den letzten 2 Monaten den Spaß gemacht mal im deutschsprachigen twitta unterwegs zu sein.

Zunächst bin einfach allem gefolgt was so da war, und dann denen, denen diese folgen. So kommt man übrigens schnell auf ein paar hundert denen man folgt, aus denen ich dann alle, die offenbar unter 25 sind wieder entfernt habe, es sein denn sie sind witzig.

Ich habe sogar ganz kurz auf Amen vorbeigeschaut, aber dessen dadaistische Reduktion auf Hülsensätze finde ich noch sinnfreier als meine Zeit auf twitta zu verschwenden.

Welches Resümmee läßt sich also nach 2 Monaten ziehen?

Positiv:
  • Man trifft ein paar alte Bekannte aus der Steinzeit des deutschen Internets wieder und kann mal schaun was aus ihnen geworden ist, das ist schön.
  • Es gibt echte Wortartisten, die sehr schöne Poesie in 140 Zeichen unterbringen können. Respekt!
  • Es gibt echte Spaßvögel (die meistens in Berlin beheimatet sind), die super Sprüche raushaun.
  • Es gibt wirklich gute Infos über Podcasts, die ich nie ohne twitta gefunden hätte.
  • Es gibt Nachrichtenticker die wirklich hilfreich und lustig sind.
  • Es gibt nur ein Blog das nicht von jemandem gefüllt wird der "was mit Medien" macht, und das sich zu lesen lohnt: #fefe's blog. Er hält den Geist, den Intellekt, den Esprit und die Komik der Anfängerjahre des Internet aufrecht. Kompliment. 
Negativ:
  • 95% ist Schund, man muß mit viel Aufwand die Perlen zwischen den Säuen suchen.
  • Die twitta Hülsen "Aus Gründen.", "Irgendwas mit...", usw. sind zunächst ungewohnt, dann  lustig, dann langweilig, weil sie sich ständig wiederholen.
  • Die twitta Meme "Mett", "fett", usw. sind anfangs lustig, dann langweilig, etc. pp. siehe oben.
  • Es gibt zu viele Katzenliebhaber und Katzenbilder. Wenn ich die sehen will gehe ich nach 4chan oder ins Zoogeschäft. Warum soll ich mir das nocheinmal alles auf twitta anschaun?
  • Es gibt zu viele Wichtigtuer, die schon "2-3 Jahre" auf twitta sind, sich selbst für lebende Legenden halten und hier ihre Lebenszeit verschwenden.
  • Es gibt zu viele Wichtigtuer, die einen Blog ins Internet rotzen und glauben sie retten die Welt damit. Blogs oder die Blogosphäre sind aber bestenfalls nur öffentliche Tagebücher und die haben noch nie die Welt gerettet oder irgendjemanden außer der unmittelbaren Umgebung interessiert. Und genauso ist sie, die deutsche Blogosphäre: Weitestgehend uninteressant. (Ausnahmen bestätigen die Regel und die Konnotation mit Douglas Adams Mostly harmless durchaus gewollt.)
  • Die meist unter 21 jährigen twittern einen Scheiß, das ist einfach unglaublich peinlich. (Vmtl. weil ich einiges davon früher selber gedacht habe, ohne es potentiell Tausenden von gleichaltrigen Fremden zum Lesen zu geben. Aber ok: Jede Generation macht sich selbst so lächerlich wie sie kann, und die verfügbaren technischen Mittel es hergeben.)
  • Einige Bilder die da einige Jungs & Mädchen mit ihrem Handy von sich selbst machen, und nach twitpic & co. hochladen grenzen an intellektuelle Körperverletzung.Wie doof kann man sein, zu glauben das wenn man etwas im Netz löscht, es wirklich weg ist? Medienkompetenz sollte mit IT Kompetenz einhergehen: In Datenbanken wird nichts gelöscht! Es wird nur als gelöscht markiert, und was sonst mit den Inhalten geschieht, weiß der Admin allein... (wer kennt noch den #bastardoperatorfromhell?)
  • Wenn Du nicht meiner Meinung bist entfolge ich dir! Diese Höchtstrafe auf twitta, ist vergleichbar mit dem .killfile der alten Usenet Tage. Nach diversen shitstorms, die im Usenet noch "flame wars" hießen, wurden die meisten reader clients so erweitert, das man das diejenigen die heute Trolle heißen, in eine Datei namens .killfile schreiben konnte (damals war ja noch alles unter unix, Windows und Internet ging noch nicht, weil es gar kein Windows gab... ;-) und schon war derjenige aus den Meldungen verschwunden/ausgeblendet.
  • Wenn ich mir vorstelle das meine Kinder demnächst auch da rumhängen, kriege ich 'ne Krise. Aber ok ich bin ja hier um mir den Dreck anzuschaun, damit ich nicht aus allen Wolken falle, wenn der Nachwuchs flügge wird... #hach oOo m(
Das Schöne ist, wie die twitta Gründer die Ideen des Usenet in ihrem Modell wiederbelebt haben, nachdem Usenet dann fast nur noch zum Versenden von alt.schweineries genutzt wurde, so Mitte/Ende der 90er..und daher ist twitta eine gute Idee, wenn man die Zahl derjenigen denen man folgt und somit seine TL sehr sorgfältig begrenzt. Ansonsten ist twitta nur eine neumodische Kopie dessen, was der gute alte Gene Spafford damals schrieb, als er sich endgültig aus dem Usenet zurückzog: "...large amounts of excrement, when the least you expect it."

Ich habe mich ein paar Jahre später als spaf, so um 1997 aus Gründen zurückgezogen, so wie es viele der damaligen "Gründerväter" getan haben. Mal schaun ob ich das Experiment fortsetze...

    Mittwoch, 31. August 2011